Wie hätten die Nazis gestoppt werden können?

// Vorwort zur Neuausgabe von „Was nun? Schicksalsfragen des deutschen Proletariats“ von Leo Trotzki //

Vor 80 Jahren, im Januar 1933, wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt. In den folgenden Wochen und Monaten wurden die millionenstarken Organisationen der deutschen ArbeiterInnenbewegung von den Nazis zerschlagen. Die Katastrophe ging vor sich, ohne dass ein Schuss fiel. Wie konnte es dazu kommen, dass die deutschen ArbeiterInnen scheinbar freiwillig ins Messer liefen?

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Was nun? Schicksalsfragen des deutschen Proletariats

// von Leo Trotzki (1932) //

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Vorwort

Der russische Kapitalismus erwies sich infolge seiner außerordentlichen Zurückgebliebenheit als schwächstes Glied der imperialistischen Kette. Der deutsche Kapitalismus offenbart sich in der gegenwärtigen Krise aus dem entgegengesetzten Grunde als das schwächste Glied: Er ist der fortgeschrittenste Kapitalismus unter den Bedingungen der europäischen Ausweglosigkeit. Weiterlesen

Wie hätten die Nazis gestoppt werden können?

podiumsdiskussion1// Podiumsdiskussion über den Beitrag Leo Trotzkis zum Kampf gegen den Faschismus //

Die Machtübergabe an Hitler und die Etablierung der Nazidiktatur jährt sich zum 80. Mal. Nach dem 30. Januar 1933 wurden die millionenstarken Organisationen der deutschen ArbeiterInnen­bewegung, vor allem die SPD und die KPD, zerschlagen. Beide Parteien hatten in den Jahren davor jegliche Zusammenarbeit gegen den Faschismus abgelehnt: Die reformistische SPD nannte die KPD „rot lackierte Faschisten“, die stalinisierte KPD nannte die SPD „Sozial­faschisten“. Der russische Revolutionär Leo Trotzki kritisierte diese Positionen von seinem Exil in der Türkei aus: Er forderte eine Einheitsfront, um die Nazis zurückzuschlagen – aber auch, um eine revolutionäre Antwort auf die kapitalistische Krise vorzubereiten. Welche Bedeutung hat Trotzkis Politik angesichts der faschistischen Gefahr von heute? Was können wir aus der Katastrophe der deutschen Arbeiter­Innenbewegung lernen? Darüber soll auf einem Podium und auch mit dem Publikum diskutiert werden.

Vorstellung der Broschüre „Was nun?“ und Podiums­diskussion mit:
• Prof. Wolfgang Wippermann
Historiker, Freie Universität Berlin, Autor des Buches „Faschismustheorien“
• Prof. Mario Keßler
Historiker, Universität Potsdam, Autor des Buches „Heroische Illusion und Stalin-Terror“
• Sascha Stanicic
SAV-Bundessprecher und Mitglied der Linkspartei Neukölln, Autor des Buches „Anti-Sarrazin“
• Dr. Nick Brauns
MI, Historiker und Journalist bei der „jungen Welt“, Autor des Buches „Schafft Rote Hilfe!“
• Wladek Flakin
RIO, Historiker, Autor der Broschüre „Von Neukölln zur Weltrevolution.“

Freitag, 1. Februar, 19 Uhr im Mehringhof
Versammlungsraum, Gneisenaustr. 2a, U6/U7 Mehringdamm, Berlin-Kreuzberg

Veranstaltet von: Trotzki-Archiv, RIO, Red Brain, Waffen der Kritik, Banana Republic

95 Jahre Oktoberrevolution, 80 Jahre Kopenhagener Rede

// Vorwort zur Neuausgabe der „Kopenhagener Rede“ von Leo Trotzki //

Kopenhagen im November 1932. Zum 15. Jahrestag der Oktoberrevolution in Russland lädt der sozialdemokratische Studierendenverband zu einem Vortrag ein. Vor der Halle demonstrieren Mitglieder der stalin-treuen Kommunistischen Partei Dänemarks gegen diese „Speerspitze des Angriffs auf die Sowjetunion“. Ein nicht mehr ganz junger Mann betritt die Bühne vor rund 2.000 Menschen: Es ist Leo Trotzki. Weiterlesen

Verteidigung der Oktoberrevolution. Die Kopenhagener Rede

Werte Zuhörer!

Gestatten Sie mir von Anfang an dem aufrichtigen Bedauern darüber Ausdruck zu verleihen, daß ich nicht die Möglichkeit habe, vor einem Kopenhagener Auditorium in dänischer Sprache vorzutragen. Lassen wir dahingestellt, ob die Zuhörer dadurch etwas zu verlieren haben. Was den Vortragenden anlangt, so raubt ihm die Unkenntnis der dänischen Sprache jedenfalls die Möglichkeit, das skandinavische Leben und die skandinavische Literatur unmittelbar aus erster Hand und im Original zu verfolgen. Und dies ist ein großer Verlust. Weiterlesen

Zur Aktualität des Übergangsprogramms

// Vorwort zur Neuausgabe des „Übergangsprogramms“ von Leo Trotzki //

Warum bringen wir das programmatische Manifest der IV. Internationale, „Die Todesagonie des Kapitalismus und die Aufgaben der IV. Internationale“, fast 75 Jahre nach seinem Erscheinen neu heraus? Welche Bedeutung hat dieses Dokument, besser bekannt unter seinem Kurznamen „Übergangsprogramm“, heute noch als Handlungsanleitung für revolutionäre MarxistInnen? Weiterlesen

Der Todeskampf des Kapitalismus und die Aufgaben der IV. Internationale (Teil 1)

// Das Übergangsprogramm (1938) // von Leo Trotzki //

Das Übergangsprogramm (.doc)
Das Übergangsprogramm (.pdf)

// Teil 1 //

Die objektiven Voraussetzungen der sozialistischen Revolution

Die weltpolitische Lage in ihrer Gesamtheit ist vor allem gekennzeichnet durch die historische Krise der Führung des Proletariats.

Die wirtschaftlichen Voraussetzungen der proletarischen Revolution sind schon seit langem am höchsten Punkt angelangt, der unter dem Kapitalismus erreicht werden kann. Die Produktivkräfte der Menschheit stagnieren. Die neuen Erfindungen und die technischen Fortschritte dienen nicht mehr dazu, das Niveau des materiellen Reichtums zu erhöhen. Unter den Bedingungen der sozialen Krise des ganzen kapitalistischen Systems laden die Konjunkturkrisen den Massen immer größere Entbehrungen und Leiden auf. Das Anwachsen der Arbeitslosigkeit vertieft wiederum die finanzielle Krise des Staates und unterhöhlt die erschütterten Geldsysteme. Die Regime – die demokratischen wie die faschistischen – taumeln von Bankrott zu Bankrott.

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Der Todeskampf des Kapitalismus und die Aufgaben der IV. Internationale (Teil 2)

// Das Übergangsprogramm (1938) // von Leo Trotzki //

// Teil 2 //

Das Bündnis der Arbeiter und Bauern

Der Landarbeiter ist der Waffenbruder und Gefährte des Industriearbeiters auf dem Dorf. Sie bilden zwei Teile ein und derselben Klasse. Ihre Interessen sind nicht zu trennen. Das Programm der Übergangsforderungen der Industriearbeiter ist (mit Modifikationen) auch das Programm des Landproletariats.

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Der Todeskampf des Kapitalismus und die Aufgaben der IV. Internationale (Teil 3)

// Das Übergangsprogramm (1938) // von Leo Trotzki //

// Teil 3 //

Gegen Opportunismus und prinzipienlosen Revisionismus

Die Politik der Partei Leon Blums in Frankreich beweist von neuem, dass die Reformisten unfähig sind, irgendetwas aus den noch so tragischen Lektionen der Geschichte zu lernen. Die französische Sozialdemokratie ahmt sklavisch die Politik der deutschen Sozialdemokratie nach und schreitet der gleichen Katastrophe entgegen. Im Laufe einiger Jahrzehnte ist die II. Internationale in den Rahmen der bürgerlichen Demokratie hineingewachsen, ist zu einem untrennbaren Bestandteil derselben geworden und verfault mit ihr.

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72. Todestag Leo Trotzkis

Heute vor 72 Jahren, am 21. August 1940, verstarb der russische Revolutionär Lew Dawidowitsch Bronstein, besser bekannt unter seinem Pseudonym Trotzki. Am Tag davor war er von einem Agenten des stalinistischen Geheimdienstes in seinem mexikanischen Exil tödlich verletzt worden. Doch Stalins Unterdrückungsapparat konnte den Vorsitzenden des Petrograder Sowjets und den Gründer der Roten Armee nicht aus der Geschichte löschen (wie sie auf so vielen Fotoaufnahmen versuchten), denn die Ideen des Bolschewismus, die er trotz der stalinistischen Degeneration der Sowjetunion fortsetzte, lebten weiter: nicht nur in seinen Schriften sondern auch in der am Vorabend des Zweiten Weltkrieges gegründeten Vierten Internationale. Doch obwohl Trotzki gerade viele Analysen über den Klassenkampf in Deutschland und den Kampf gegen den aufsteigenden Faschismus lieferte, sind seine Schriften in Deutschland relativ schwer zugänglich. Deswegen möchten wir ein neues Projekt, das „Trotzki-Archiv“, heute vorstellen.